20. Mai 2013
20. Mai 2013. Zum sechsten Geburtstag des Interaktiven Kataloges (Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin)
Wir haben in den letzten Jahren den Jahrestag mit den vielen Beteiligten begangen, unsere hilfreichen Paten geehrt und im letzten Jahr über Formen von Kooperationen mit anderen Museumskollegen nachgedacht. Von einem Sechsjährigen sollte man noch nicht allzu viel erwarten. Mit etwas mehr als 19.500 Objekten lag der Zuwachs an Neueinträgen mit 2.011 Objekten im Durchschnitt einer Jahresleistung. Nach wie vor überzeugt unser Konzept der 'Klasse statt Masse'. Der teilweise sehr hohe Aufwand, der für die Dokumentation betrieben wird, zahlt sich in Lob und Ermunterung aus. Wir freuen uns, dass sich die Universitätssammlungen in Bonn, Münster und Heidelberg entschlossen haben, unser System, auf die lokalen Bedürfnisse angepasst, für die Dokumentation ihrer Münzsammlungen zu nutzen. Die Zusammenarbeit in allen Fragen der Dokumentation mit den Kollegen in verschiedenen Museen ist eng und freundschaftlich. Auch hinter den Kulissen ist viel geschehen. Zum einen sind wir der Creative Commons-Lizenz beigetreten, nach der es gestattet ist, unsere Bilder und Informationen unter Wahrung der Quellennachweise für nichtkommerzielle Zwecke zu nutzen. Zum anderen ist der Bereich der Personenverwaltung verbessert werden, die nun auf eine professionelle thesaurusbasierte Basis gestellt worden ist. Der erfolgreiche Export der Beschreibungen von Objekten im Besitz des Münzkabinetts in das Online-Portal Smb-Digital bietet auch für dieses Portal der Staatlichen Museen eine überproportional hohe Präsenz des Münzkabinetts. Diese Bestände stehen damit auch für die neuen Entwicklungen zur Deutschen Digitalen Bibliothek und für internationale Kulturportale zur Verfügung. In eine andere Richtung weist das Engagement für zwei Spezialdatenbanken. Gemeinsam mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften entwickeln wir in den nächsten drei Jahren eine Datenbank zur griechischen Münzprägung in der antiken Region Thrakien (heute Bulgarien, Griechenland und Türkei), deren Basis die umfangreichen Bestände beider Institutionen bieten sollen. Seit 2012 betreut die Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst (DGMK) in enger Kooperation mit dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin auf ihrer Web-Site www.medaillenkunst.de eine neu entwickelte Online-Datenbank zur 'Medaillenkunst in Deutschland von 1871 bis heute'. Wie der Titel verdeutlicht, geht es bei dieser Spezialdatenbank um eine Konzentration auf einen zeitlichen und geographischen klar definierten Raum. Im letzten Jahr ist diese Datenbank mit einem Bestand von 430 Medaillen gestartet. Diese Medaillen wurden aus dem Interaktiven Katalog des Münzkabinetts in die neue Datenbank importiert. Mit Hilfe der neuen Entwicklungen, die am 14. Mai 2013 frei geschaltet wurden, ist es nun für alle Mitglieder der DGMK möglich, selbst Medaillen als Belege der Künstler und unterschiedlicher Besitzer unmittelbar in die Datenbank einzugeben. Ziel der Datenbank ist die möglichst umfassende Dokumentation des Medaillenwerkes der in der Datenbank erfassten Künstler. Es ist das erste Mal in der Numismatik, dass so eine kooperative Gemeinschaftsarbeit auf einem onlinebasierten System möglich ist. Alle Beteiligten betreten damit Neuland. Um es nochmals zu betonen: jedes Mitglied der DGMK ist jetzt in der Lage, sich am Ausbau der Datenbank zu beteiligen. In der immer mehr anwachsenden Menge an Informationen im World Wide Web finden solche Spezialdatenbanken mit einer eindeutigen inhaltlichen Ausrichtung auch auf längere Sicht ihren Platz im World Wide Web. Voraussetzung dafür bleiben Menschen, die sich auch im siebten Jahr der anspruchsvollen Aufgabe annahmen, die Seiten zu pflegen, zu erweitern, sie zu nutzen und nach ihrem Möglichkeiten zu unterstützen. Bild: Neuveröffentlichung im Jahr 2012/13: Binz-Blanke, Erika: analog-digital-surreal (2010), IKMK 18227698
Author: Bernhard Weisser