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26.-28. Juni 2025

Coin Legends: Composition, Designs, Lexicography, and Framing Potential

Unter der Überschrift „Texts and Images on Greek Coins between Paratextuality and Parapictoriality“ präsentieren Annette Haug und Ulrike Peter anhand von Material aus dem derzeitigen ersten Modul von ImagNum erste Ideen zum Modul 4 "Münzen als Ikonotexte" auf einer internationalen Tagung in der Bayrischen Akademie der Wissenschaften München.

In der Konferenzankündigung heißt es: Obwohl wesentlicher Bestandteil der Münzprägung haben antike Münzlegenden weit weniger Beachtung gefunden als die Bildmotive, die von Numismatikern, Historikern, Archäologen und anderen intensiv untersucht wurden. Während Legenden häufig für Stempelstudien oder zur Lösung chronologischer Fragen sowie zur Analyse politischer Kernbotschaften herangezogen wurden, versprechen sie neue Forschungsfragen hinsichtlich semantischer, ästhetischer und soziokultureller Aspekte.
Die Konferenz versucht daher, dieses Ungleichgewicht in der numismatischen Forschung zu beseitigen, indem sie aufruft, Legenden auf antiken Münzen aus dem gesamten Mittelmeerraum umfassend zu untersuchen und zu kontextualisieren. Das bedeutet, dass sowohl die lexikografische Bedeutung des Legenden-Textes als auch dessen Zusammensetzung, Gestaltung und Platzierung auf dem eigentlichen Münztyp im Mittelpunkt stehen werden. In diesem Zusammenhang sind die Gegenüberstellung und räumliche Beziehung von Legende und Bild sowie deren semantische Wechselbeziehungen von besonderem Interesse, ebenso wie die Auswahl und Reihenfolge der Wörter, ihre manchmal offensichtliche Ambiguität oder ihre Polyvalenz in Bezug auf Abkürzungen.
Auf der Grundlage von Frames und Framing-Methoden, die in früheren Konferenzen entwickelt wurden, gehen wir davon aus, dass Münzlegenden wesentlich zu den „Botschaften” eines jeweiligen Münztyps beitragen, die als Rahmen innerhalb eines komplexen und dynamischen Kommunikationsprozesses (zusammen mit der Zeit) etabliert sind, und somit ein untrennbarer Bestandteil des multimodalen „Mediums” mit seinem hohen Framing-Potenzial sind.

Die Tagung wird gemeinsam von Sven Günther und Hongzia Zhang vom Institute for the History of Ancient Civilizations (IHAC)  der Northeast Normal University in Changchun und Elisabeth Günther vom Institut für Klassische Archäologie der Universität Heidelberg organisiert
Wir danken herzlich für die Einladung.

Autor: Ulrike Peter